Fetotomie beim Hund

Fetotomie beim Hund

Eine Fetotomie durchzuführen bedeutet, den toten Fetus noch in der Gebärmutter zu zersägen und ihn in Teilen sowie durch die Scheide aus dem Muttertier herauszuholen.
Eine Fetotomie mag grausam klingen, ist aber im Fall eines toten Jungtieres für das Muttertier weniger belastend als ein Kaiserschnitt.

Ursachen und Folgen

Indiziert ist eine Fetotomie in der Praxis vor allem bei Feten, die auf natürlichem Weg nicht geboren werden konnten und infolgedessen im Mutterleib verwesen.
Aber auch bei einem zu engen Geburtskanal, einem zu großen Fetus und bei mangelhafter Öffnung des Muttermundes kann sie, im Fall eines bereits toten Jungtieres, erwogen werden.
Hunde sind, wie generell Fleisch- und Allesfresser, bei unglücklichen Geburtsverläufen besonders gefährdet, sich durch ihre tote Leibesfrucht eine Sepsis (=Vergiftung) einzuhandeln.
Eine antibiotische Nachbehandlung ist daher immer anzuraten.
Zeigt der Hund bei der Erstuntersuchung bereits Vergiftungserscheinungen, wird üblicherweise gleich eine Hysterektomie durchgeführt und die gesamte Gebärmutter inklusive der darin enthaltenen, toten Feten entfernt.

Das, für die Fetotomie benötigte Gerät nennt man Fetotom.
Es besteht, je nach Bauart, aus einer oder zwei metallenen Röhren, an deren Enden sich Austrittsöffnungen für den Sägedraht befinden.
Mit dem Draht werden intrauterin einzelne Körperteile des Fötus abgesägt.
Während dafür bei größeren Tieren eine Epiduralanästhesie ausreichend ist, werden kleine Hunde üblicherweise vor der Fetotomie komplett in Narkose gelegt.
Die Wehentätigkeit wird medikamentös, durch ein Muskelrelaxans angehalten.

Wenn der Fötus im Mutterleib nach seiner Geburt nicht überlebensfähig sein würde, ist es erlaubt, ihn noch im Uterus zu euthanasieren und anschließend eine Fetotomie durchzuführen.
Auch Teil-Fetotomien, bei denen nur einzelne Körperteile, die der natürlichen Geburt im Wege stehen abgesägt werden, sind, ein Totes Jungtier natürlich vorausgesetzt, möglich und um einiges kostengünstiger als eine Total-Fetotomie oder eine Sectio.

Die Kosten

Fetotomien bei Hunden sind generell unüblich.
Zumeist werden sie bei Pferden und Rindern durchgeführt. In der Regel kostet der Eingriff zwischen 103,07 und 166,06 Euro. Hinzu kommen noch weitere Kosten wie bildgebende Verfahren, Narkose, Schmerzmittel, Überwachung, Zeitgebühren, stationäre Unterbringung etc.

Im Rahmen der Hunde-Op Versicherung wäre dieser Eingriff in der Regel versichert.

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